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TK-Vorstoß für App-Symptomcheck ohne Arztgespräch ist ein No-Go

Sehr kritisch sieht die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz den Vorstoß der Techniker Krankenkasse (TK), ihren Versicherten einen Symptomcheck per App zur Verfügung zu stellen, den sie vor einem Arztkontakt nutzen sollen.


Mit der App „Ada“ des Unternehmens Ada Health sollen TK-Versicherte schon bevor sie mit ihrem Arzt gesprochen haben ihre Beschwerden eingeben, eine persönliche Analyse erhalten und dann auch über digitale Versorgungsangebote der TK informiert werden. Geplant sei auch, dass die Versicherten nach der Bewertung mittels Künstlicher Intelligenz dieses Ergebnis über die App unmittelbar telefonisch, per Mail, per Text- oder Video-Chat mit einem Arzt vom TK-Ärztezentrum besprechen können.


„Wir sind beim Thema Digitalisierung sehr aufgeschlossen. Und wir haben hier im Land auch "Ja" gesagt zur ausschließlichen Fernbehandlung“, erklärt Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis, „doch diesen Vorstoß lehnen wir rigoros ab!“


Es darf nicht sein, dass versucht werde, telemedizinische Beratung und Behandlung außerhalb der vertragsärztlichen Versorgungsstruktur zu etablieren. Matheis: „Eine derartige Einmischung einer Krankenkasse in das individuelle Arzt-Patienten-Verhältnis ist für uns ein klares No-Go und auch berufsrechtlich ausgesprochen fragwürdig.“


Der direkte Arzt-Patienten-Kontakt „ist und bleibt unser Goldstandard“, bekräftigt der Landesärztekammer-Präsident seine Position. Das ist wichtig für eine vertrauensvolle Patienten-Arzt-Beziehung und für den Behandlungsverlauf. Matheis: „Einem derartigen Eingriff einer Kasse in das direkte Versorgungsgeschehen erteilen wir eine klare Absage. Hier besteht die Gefahr, dass die Kostenträger die Versorgung zu Lasten der Patienten verändern könnten. “



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Copyright © 2024 Bezirksärztekammer Rheinhessen. Letzte Aktualisierung: 18.05.2018
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